Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vielleicht geht es Ihnen im Moment ähnlich: Sie stehen in bestimmten Lebensfragen vor Entscheidungen – und doch scheint es schwer, sie wirklich zu treffen.
Ich erlebe das in meinen Beratungen zurzeit sehr häufig. Viele Menschen spüren, dass sich etwas verändern will, aber das Neue zeigt sich noch nicht klar genug, um mutig loszugehen.
Die Astrologie kann uns diese Entscheidungen natürlich nicht abnehmen.
Aber sie kann eine wertvolle Orientierung geben – vor allem, wenn es um das Timing und die innere Reife einer Entscheidung geht. Sie hilft uns, zu verstehen, wann ein Impuls wächst, wann ein Gedanke Form annimmt und wann es Zeit ist, ihn in die Welt zu bringen.
Ich wünsche Ihnen Entscheidungen, die wirklich zu Ihnen passen – Entscheidungen, mit denen Sie sich wohlfühlen und die Sie glücklich machen, auch wenn sie noch ein wenig Zeit brauchen.
Herzlichst
Ihre


Zwischen Aufbruch und Rückkehr – warum wir uns gerade neu erfinden, auch wenn es sich nicht so anfühlt
Im Moment fällt es vielen von uns schwer, Entscheidungen zu treffen.
Wir spüren, dass sich etwas verändern will, und doch scheint jeder Schritt nach vorn sofort eine Bewegung zurück auszulösen.
Es ist, als würde das Leben uns mit beiden Händen festhalten und gleichzeitig anschieben. Wir wollen loslaufen – aber irgendetwas in uns ist noch nicht ganz bereit.
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Astrologisch passt das exakt zu den Bewegungen der langsam laufenden Planeten, die gerade die Zeichen wechseln oder sich zwischen zwei Zeichen hin und her bewegen.
Uranus, Neptun und Pluto wirken tief – sie verändern nicht nur Stimmungen oder Tageslaunen, sondern ganze Lebensrichtungen.
Wenn diese Kräfte sich neu ausrichten, geschieht Entwicklung in Etappen, die wir erst verzögert verstehen.
Uranus bringt uns in Kontakt mit dem Drang nach Freiheit und Echtheit. Wir spüren, dass alte Strukturen nicht mehr tragen. Doch bevor wir wirklich loslassen können, müssen wir erkennen, wo wir uns selbst festhalten.
Neptun löst Grenzen auf – nicht, um uns zu verwirren, sondern um uns durchlässiger zu machen für das, was wirklich zählt.
Und Pluto zwingt uns, ehrlich hinzuschauen und vor allem alte Verletzungen auszuhalten.
Ihre Einflüsse führen dazu, dass vieles in uns in Auflösung und im Neubeginn zugleich ist.
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Wir sind „noch nicht fertig“, weder mit dem, was war, noch mit dem, was kommen soll.
Diese Zwischenzeiten fühlen sich oft widersprüchlich an – wie Rückschritte, Zweifel oder Orientierungslosigkeit.
In Wahrheit sind sie das Gegenteil. Sie sind Zeichen von einer inneren Neuordnung.
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Innere Entwicklung verläuft selten gradlinig.
Manchmal fühlt es sich an, als würden wir zurückfallen in alte Muster, alte Ängste, alte Unsicherheiten.
Doch wenn wir genauer hinsehen, begegnen wir denselben Themen aus einer anderen Tiefe heraus. Wir sind bewusster geworden.
Wir erkennen Mechanismen, die uns früher unbemerkt gesteuert haben. Wir spüren, dass wir diesmal anders reagieren könnten – auch wenn wir es noch nicht immer tun.
Das ist Wachstum.
Viele von uns erleben zurzeit Tage, an denen alles schwerfällt – und dann wieder Momente, in denen plötzlich etwas klar ist, fast schmerzhaft klar.
Das sind diese kleinen Durchbrüche, in denen das Neue kurz sichtbar wird.
Sie zeigen, dass wir uns trotz allem bewegen und weiterentwickeln, auch wenn die Form unseres Lebens oftmals noch als dieselbe scheint.
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Vielleicht ist das gerade die Lektion dieser Zeit. Dass Entwicklung nicht bedeutet, ständig vorwärtszustürmen, sondern zuzulassen, dass das Alte in uns ausklingt, während das Neue langsam Form annimmt.
Dass wir uns trauen, zwischen beiden Zuständen zu stehen – nicht mehr dort, noch nicht hier.
Denn inneres Reifen passiert im Unfertigen, im Zweifel, vielleicht auch im scheinbaren Rückschritt. Doch Schritt für Schritt erkennen wir: Wir sind in Bewegung.
„Es braucht Zeit, bis das Herz begreift, wohin es schon unterwegs ist.“