
Um 09:44 Uhr (Berlin) stehen sich Sonne und Mond gegenüber. Wir haben Vollmond.
Er steht sehr nah am Horizont, was ihn größer erscheinen lässt.
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Dieser Vollmond bringt einen spürbaren Höhepunkt in die Zwillinge-Zeit – im Denken, im Fühlen, im Sprechen.
Doch es geht nicht darum, viel zu sagen oder besonders stark zu wirken.
Sondern darum, echt zu sein.
Und genau das fühlt sich in diesen Tagen vielleicht herausfordernder an als sonst.
Mit der Sonne in Zwillinge und dem gegenüberliegenden Mond in Schütze treffen zwei kraftvolle Energieformen aufeinander:
Denken trifft Fühlen. Worte treffen Überzeugungen.
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Wir reden viel – aber was davon hat wirklich Gewicht?
Was ist bloß Reaktion oder Gewohnheit, und was kommt aus Tiefe, aus echter Überzeugung?
Vielleicht haben wir es in letzter Zeit bemerkt: Gespräche ohne Inhalt, ohne Tiefe, ermüden uns.
So viel wird gesagt und geschrieben – aber was davon ist wirklich wahrhaftig?
Dieser Vollmond lädt uns ein, bewusster zu sprechen.
Nicht, weil wir müssen. Nicht, weil wir etwas erklären oder beweisen wollen.
Sondern weil wir etwas zu teilen haben – aus Sinnhaftigkeit und mit Gefühl.
Es geht nicht nur darum, zu reden. Sondern darum, etwas mitzuteilen, das aus uns selbst kommt.
Wissen darf mit Gefühl verbunden werden. Sprache mit Herz. Gespräche mit echter Präsenz.
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Doch all das geschieht nicht ohne Spannung.
Mars im Löwen am Aszendenten verleiht uns Kraft und Mut.
Wir wollen uns zeigen, sichtbar sein, für uns einstehen.
Diese starke Energie kann kippen, wenn wir versuchen, uns durchzusetzen – mit Druck, vielleicht auch über die Grenzen anderer hinweg.
Die Spannung zu Uranus wirkt wie ein innerer Zündfunke: Unruhe, Widerstand, plötzliche Ausbrüche sind möglich. Alles drängt nach Ausdruck – aber nicht immer konstruktiv.
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Gerade deshalb ist es so wertvoll, dass dieser Vollmond auch Unterstützung mitbringt.
Merkur und Jupiter stehen in Verbindung mit Venus im Stier – eine Konstellation, die uns erdet, öffnet, verbindet.
Sie hilft uns, passende Worte zu finden, die nicht trennen, sondern berühren.
Sie lädt uns ein, aufrichtig zu kommunizieren – mit uns selbst, mit anderen, auch dort, wo es schwierig wird.
Was bedeutet das im Alltag?
Wir dürfen uns öfter fragen:
Will ich verstanden werden – oder einfach nur gehört?
Will ich Recht haben – oder in Verbindung bleiben?
Wir dürfen Pausen zulassen, Zuhören üben, auch mal nicht sofort reagieren.
Nicht jeder Impuls muss ausgesprochen werden.
Nicht jedes Gespräch braucht eine Lösung. Manchmal reicht es, da zu sein – und zu fühlen, was gesagt wird.
Auch im Außen spüren wir diese Bewegung:
Viele Menschen ziehen sich aus oberflächlicher Kommunikation zurück.
Es wächst das Bedürfnis nach Tiefe, nach Begegnung mit Substanz.
In Beziehungen, Freundschaften und Netzwerken zählt immer mehr, was sich echt anfühlt. Nur das bleibt.
Hinzu kommt eine tiefere Einsicht:
Die Spannung zum aufsteigenden Mondknoten in den Fischen zeigt uns, dass es nicht nur um Worte geht – sondern um innere Wahrheit.
Argumente, Strukturen, Konzepte greifen nur dann, wenn sie mit Intuition verbunden sind.
Unser innerer Kompass wird zur wichtigsten Stimme. Nur wenn Verstand und Gefühl zusammenarbeiten, entsteht Klarheit.
Und was ist das Ziel?
Nach so viel Bewegung, Gedanken und Spannung spüren viele von uns ein Bedürfnis nach Ruhe. Nach Sicherheit. Nach Echtheit.
Was bleibt, wenn sich der Sturm legt?
Substanz. Wert. Einfachheit.
Die Qualität des Vollmonds – präsent in der unterstützenden Venus – erinnert uns daran, dass wir nicht alles erklären oder beweisen müssen. Dass wir nicht lauter werden müssen, um gehört zu werden.
Sondern dass es reicht, bei uns selbst anzukommen. Geerdet, wertschätzend und verbunden.
Dieser Vollmond fragt nicht: Wer willst du für andere sein? Sondern: Wer bist du, wenn du nichts mehr beweisen musst?
Das ist die eigentliche Kraft dieser Zeit: Nicht schneller, nicht mehr, nicht perfekter. Sondern ehrlicher. Spürbarer. Wahrhaftiger.

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