
Um 22:37 Uhr (Berlin) stehen sich Sonne im Krebs und Mond im Steinbock gegenüber. Wir haben Vollmond.
Dieser Vollmond bringt uns in eine Phase, in der wir zwischen innerem Rückzug und äußerer Verantwortung balancieren.
Auf der einen Seite steht ein starkes Bedürfnis nach Klarheit, Struktur und Übersicht in unserem Alltag – wir wollen Ordnung schaffen, uns um das kümmern, was konkret ansteht, und Verantwortung für das übernehmen, was wir beeinflussen können.
Gleichzeitig meldet sich ein tiefes, oft wortloses Empfinden, das uns zeigt, wie wichtig es ist, Raum für innere Prozesse, Träume und Unausgesprochenes zu lassen.
Wir stehen damit an einem Punkt, an dem wir spüren, dass beides seine Berechtigung hat: der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, und der Impuls, einfach nur zu sein.
Es geht nicht darum, uns für eine Seite zu entscheiden, sondern darum, beides miteinander in Einklang zu bringen.
Vielleicht merken wir in diesen Tagen besonders deutlich, wie herausfordernd es ist, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen und gleichzeitig ein feines Gespür für das zu behalten, was unter der Oberfläche wirkt.
*
Die Energie dieses Vollmonds kann uns dabei unterstützen, alte Muster zu erkennen – gerade solche, die wir vielleicht aus Bequemlichkeit oder aus Gewohnheit fortführen, obwohl sie nicht mehr zu uns passen.
Es fällt uns leichter, Vergangenes mit einem gewissen Mitgefühl zu betrachten, ohne gleich darin zu versinken. Dabei helfen uns Impulse, die uns zeigen, was jetzt reif ist, verabschiedet zu werden, und was eine neue Form braucht.
Auch im zwischenmenschlichen Bereich spüren wir verstärkt, wo es Begegnung braucht, aber auch, wo ein gesundes Maß an Abgrenzung wichtig ist.
Es ist eine gute Zeit, um neue Wege zu gehen – nicht durch große Umbrüche, sondern durch kleine, stimmige Schritte, die gut durchdacht sind und sich trotzdem lebendig anfühlen.
Ein Spannungsfeld entsteht dort, wo wir zu schnell zu viel wollen, wo Erwartungen ausufern oder Vorstellungen über das Ziel hinausgehen.
Es lohnt sich, einen Moment innezuhalten und zu prüfen, ob das, was wir uns ausmalen, auch tragfähig ist – nicht alles, was begeistert, hat auch Bestand.
Das heißt nicht, dass wir unsere Träume verwerfen sollen, sondern dass wir ihnen eine Form geben, die auch auf längere Sicht funktioniert.
Insgesamt lädt uns dieser Vollmond dazu ein, die Balance zu finden zwischen dem, was uns innerlich nährt, und dem, was wir in der Welt aufbauen wollen.
Es ist eine Zeit, die uns lehrt, mit beiden Füßen fest auf dem Boden zu stehen und dennoch offen zu bleiben für das, was sich nicht planen lässt.
Wenn wir uns auf diesen Prozess einlassen, kann viel in Bewegung kommen – leise, aber kraftvoll.
Möge dieser Vollmond uns die Ruhe schenken, das Wesentliche zu erkennen – und die Kraft, dem zu folgen, was uns wirklich entspricht. 💫
Ihre

Kommentar schreiben