Neumond 21.10.25

 

Der Neumond in der Waage lädt uns ein, nochmals innezuhalten und nachzuspüren: Wie steht es um unser Gleichgewicht? Um unsere Beziehungen – zu anderen, aber auch zu uns selbst?

 

Die Waage sucht Ausgleich, Verbindung und Harmonie, doch Jupiter, der Planet der Expansion und Fülle, wirft zusätzlich

Licht auf alles, was über das Ziel hinausschießt:

Wo haben wir uns zu sehr angepasst, um geliebt zu werden? 

Oder

Wo haben wir uns zu sehr behauptet, um nicht verletzt zu werden?

 

Dieser Neumond auf 29° Waage wirkt mit seinem Steinbock-Aszendent und Pluto wie eine große Prüfung.

Er bündelt die gesamte Erfahrung der Waage, verdichtet sie und bringt zum Vorschein, was reif ist, beendet oder transformiert werden will. 

Beziehungen – in Partnerschaft, Freundschaft, aber auch zu uns selbst – stehen an einem Wendepunkt und unterliegen gleichzeitig einer Bewährungsprobe.

Was echt ist, darf wachsen; was nur Fassade war, wird sichtbar.

 

*

 

Vielleicht rührt diese Neumond etwas Altes an – ein Schmerz, der tief unter der Oberfläche wirkt. 

Erinnerungen an Verletzlichkeit tauchen auf, Gefühle, die wir lange verdrängt haben. 

Doch genau darin liegt die Chance dieses Neumondes: Hinzuspüren, anstatt wegzuschauen. 

 

Indem wir unsere eigene Verwundbarkeit zulassen, öffnen wir die Tür zu Heilung. 

Heilung geschieht nicht durch Distanz, sondern durch ehrliche Berührung – mit uns selbst, unseren Grenzen und unserem Herzen.

Wir spüren nun deutlicher als sonst, dass Harmonie nicht durch Überdecken von Spannungen oder Schönreden von Konflikten entsteht. Es geht darum, unsere Wahrheit zu leben, auch wenn das bedeutet, Verbindungen loszulassen. 

 

• Warum haben wir diese oder jene Entscheidung getroffen?
• Wo haben wir unsere Meinung verschwiegen, um dazuzugehören? 
• Wo haben wir Erwartungen an Beziehungen gestellt, die andere nicht erfüllen konnten? 
• Wo haben wir versucht, Liebe oder Nähe zu erzwingen?

 

* 

 

Dieser Neumond schließt ein Kapitel der Venus-Thematik, die uns in den vergangenen Wochen begleitet hat. 

Nun wird sichtbar, was echt ist – und was nur ein Versuch war, ein mögliches Ungleichgewicht zu kaschieren. 

Wo Liebe auf Kontrolle gebaut war, bröckelt es. Wo Nähe auf Ehrlichkeit gegründet ist, vertieft sich die Verbindung. 

 

Wahre Balance entsteht nicht, wenn wir Schmerz vermeiden, sondern wenn wir ihn als Teil unserer Menschlichkeit anerkennen. Wenn wir erkennen, dass Verletzlichkeit keine Schwäche, sondern eine Brücke ist.

 

Als Brücke öffnet dieser Neumond die Tür zu einer neuen Form von Beziehung: einer, in der wir uns selbst nicht verlieren, aber auch nicht verschließen. Er ist eine Einladung, weniger Druck auszuüben, mehr Vertrauen zu schenken, weniger Angst zu leben und mehr Authentizität zu zeigen.

 

 

„Harmonie ist nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Fähigkeit, ihnen mit offenem Herzen zu begegnen.“