2016 aus astrologischer Sicht
Das Jahr 2016 wird sicher nicht ganz so unruhig, wie das vergangene. Denn die Uranus/Pluto-Konstellation, die tiefgreifende Veränderungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich gebracht hat, wird weiterhin wirken, aber an Kraft verlieren. Bestehende Themen werden sich dennoch fortsetzen, weitere wichtige Inhalte werden 2016 und 2017 hinzukommen.
... In der Astrologie geht es immer um
einen größeren Kontext und zusammenhängende Zyklen, sodass die jetzt anstehende Phase letztlich die Fortsetzung in einem großen Entwicklungsprozess darstellt.
In 2016 wird vor allem noch klarer, dass bestehende Strukturen, Ordnungen und Systeme künftig keine Sicherheit und keinen Halt mehr bieten. Dies werden wir im Weltgeschehen, aber auch in unserem privaten Umfeld spüren.
Wir müssen mit Krisen unterschiedlicher Art rechnen. Im gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen, religiösen Bereich werden bisherige Werte hinterfragt, zum Teil umgestoßen, um letztlich zu einer Neuorientierung zu kommen.
Saturn wird das gesamte Jahr im Schützen verweilen. Vermeintliche Glaubenskriege, Bekämpfung des IS sowie Terroranschläge werden sich fortsetzen und nehmen wahrscheinlich an Intensität zu.
Problematisch ist die hinzu kommende Verbindung von Saturn/Neptun. Dieser Konstellation wird die Aushöhlung und Auflösung bestehender Strukturen zugeordnet, was voraussichtlich besonders in den Sommermonaten deutlich wird.
Unter Saturn/Neptun können sich bisherige Verbindungen und Koalitionen, wie zum Beispiel im Nahen Osten oder aber auch die europäische Gemeinschaft, stark verändern.
Die Fragilität der EU kann sich erneut durch das Aufkeimen sehr unterschiedlicher Werte und Vorstellungen, durch eine Finanz- und Euroinstabilität sowie durch die unverminderten Flüchtlingsströme zeigen. Eine transnationale Solidarität ist im Horoskop der EU nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil; nimmt man das Radixhoroskop des Vertrages von Rom, wird es schon ab Ende Januar wegen unterschiedlichen Vorstellungen zu größeren Konflikten kommen.
Fraglich ist, ob aktuell regierende Oberhäupter die kommende Zeit ohne Machtverlust überstehen werden. Im Fall von Angela Merkel sieht es so aus, als würde sie ihre Macht verlieren.
In 2016 geht es aber um weit mehr. Unser westliches Wirtschafts- und Sozialmodell wird deutlich unter Druck geraten. Das, was uns bisher richtig erschien, kann sich für die Zukunft als nicht umsetzbar oder auch unsinnig erweisen. Und so wird es grundsätzlich darum gehen, ein tragfähiges System zwischen Vision und Potential sowie Stabilität und Absicherung aufzubauen. Das scheint die große Herausforderung und Aufgabe für die kommenden zwei Jahre.
Im Neujahrshoroskop vieler europäischer Staaten stand der Mond in einer Verbindung zu Jupiter und Neptun. Diese Konstellation zeigt letztlich die Verunsicherung vieler Menschen. Ein Schwanken zwischen Hoffnung und Sorgen. Vor allem zeigt die Konstellation aber, dass Identität und Zugehörigkeit unklar und diffus sind, es gibt nur scheinbare Orientierung.
Ab Spätsommer, wenn Jupiter in die Waage läuft, wird die Suche nach Verbündeten, Zusammenhalt und emotionale Sicherheit besonders spürbar. Diese Stellung fördert im Grundsatz Freundschaften, neue Koalitionen und die Verbindung von Gleichgesinnten. Sie stärkt das Verlangen nach Glück und Frieden. Kehrseite dieser Konstellation ist aber, dass nicht das rechte Maß gefunden wird. Sie führt zu überschwänglichen Reaktionen und neigt zu Übertreibungen. Auch wird in solchen Phasen wenig auf materielle Mittel und ausgeglichene Haushalte geachtet, was in den Finanzmärkten zu Spannungen führen kann.
Diese Haltung ist bester Nährboden für das Emporkommen von Ideologen und Idealisten. So können in 2016 charismatische Menschen als Retter oder Führer auftauchen. Ob sie wirklich gut und wahrhaft sind, ist die Frage. Zumindest werden diese Personen Hoffnung auf „einfache“ Lösungen versprechen.
Auch in unserem persönlichen Leben werden wir uns nach Frieden, Toleranz und Ganzheit sehnen, ein Anzeichen von Neptun, der noch lange gültig ist. Mitgefühl und Empathie stehen in 2016 im Gegensatz zu dem Bedürfnis nach notwendiger Absicherung des Lebens und klarer Ab- und Ausgrenzungstendenz. Eine gesellschaftliche Spaltung ist möglich. Es gilt zu erkennen, dass die Entwicklung eines inneren Gleichgewichtes nötig ist und dass sich Glück nicht allein über Wohlstand definiert.
Bis zum September kann uns Jupiter in der Jungfrau dabei eine große Hilfe sein. Wir sollten uns aufmachen zu lernen, uns zu bilden und unser Wissen anzureichern. In der Jungfrau hat Jupiter so viel Kraft für Weiterbildung und persönliche, berufliche Entwicklung, wie in kaum einem anderen Zeichen. Und da uns die Jupiter-Position erst wieder in 2027 beglücken wird, sollten wir die Möglichkeiten ganz im Sinne des Jupiters voll ausschöpfen.
Wir werden uns mit veränderten Rahmenbedingungen und unangenehmen Tatsachen auseinandersetzen müssen. Wunschdenken und liebgewonnene Gewohnheiten kommen auf den Prüfstand, vielleicht auch, weil wir lange Zeit nicht richtig hingeschaut haben und die Gegebenheiten als selbstverständlich hingenommen haben. Und so wird sich manches als instabil oder als Trugbild erweisen.
Auch bei Institutionen, Behörden und Firmen, wird so manches „Geheimnis“ aufgedeckt werden und dazu führen, dass bestehende Strukturen und Regeln verändert werden müssen. Vor allem bis in die erste Jahreshälfte scheinen Einrichtungen und Verbände mit ihren Aufgaben überfordert, sodass Reformen unausweichlich sind.
Sichere Kapitalanlagen sind in diesem Jahr nur schwer zu finden. Hysterie und Vertrauensverlust gegenüber Regierungen und Zentralbanken wirken destabilisierend. Und so stehen den Finanzmärkten im Januar/Februar, im Mai/Juni sowie Ende Oktober die schwierigsten Zeiten bevor. Euro und Goldpreis zeigen sich nicht stabil.
Durch Naturkatastrophen, die mit Wasser in Form von Verschmutzung der Meere oder Überschwemmungen zu tun haben, können dazu führen, dass weltweit die Lebensmittelpreise steigen. Wir befinden uns 2016 in einem Mars-Jahr. Aber nicht, weil wir ein Mars-Jahr haben, zeigen sich über ihn wichtige Inhalte, sondern weil er lange Zeit - bedingt durch seine Rückläufigkeit - in einem schwierigen Feld, dem Skorpion steht. Aus diesem Grund möchte ich dem Jahresherrscher besondere Aufmerksamkeit gönnen.
Mars im Skorpion
01.01.2016 – 05.03.2016 sowie 27.05.2016 – 02.08.2016
Im Skorpion wird Mars stark, dynamisch und leider auch kriegerisch. Hier entwickeln sich Vorstellungen, die mit aller Kraft und Energie umgesetzt werden wollen. Das kann uns im Erreichen unserer Ziele unglaubliche Tatkraft geben. So viel Energie und Wille ergeben sich unter keiner anderen Konstellation. Die Kehrseite allerdings ist, dass die Astrologie Mars/Pluto auch sehr problematische Ausprägungen zuordnet. Dazu gehören Gewalt, Rücksichtslosigkeit, Kriege und Amokläufe. Es ist leider davon auszugehen, dass wir vor allem bis März in gefährlichen Zeiten leben werden und uns dies durch weltpolitische Ereignisse bewußt wird. Im persönlichen Leben sollten wir in dieser Zeit keine unnötigen Risiken eingehen. Im Juni/Juli werden wir diese Spannungen wahrscheinlich weniger deutlich erleben, dennoch gilt auch hier etwas Vorsicht walten zu lassen.
Mars im Schützen
05.03.2016 – 26.05.2016, 03.08.2016 – 26.09.2016
Möglich, dass ein Mars im Schützen sich recht viel zutraut, um nicht zu sagen, er neigt zu
Übertreibung und Selbstüberschätzung. In dieser Zeit getroffene Entscheidungen werden auch getragen von Übermut und Enthusiasmus. Wahrscheinlich werden „yes, we can“ oder „Wir schaffen das“ in
dieser Zeit überstrapazierte Begriffe werden. Ernüchterung kann dann mit einem Mars im Steinbock eintreten.
Für Bildung und Reisen ist das allerdings eine tolle Zeit.
Mars im Steinbock
27.09.2016 – 07.11.2016
Mars im Steinbock ist eine Mars/Saturn Verbindung und diese bedeutet recht viel Druck und Anstrengung. Wahrscheinlich wird diese Zeit als anstrengend empfunden. Sehr wahrscheinlich, dass sich Widerstände gegen Regeln und Normen durch Demonstrationen oder aggressive Angriffe zeigen. Im persönlichen Leben weist die Konstellation meist auf viel Arbeit hin und auf die Gefahr sich zu überlasten.
Mars im Wassermann
08.11.2016 – 19.12.2016
Mit einem uranischen Mars, der zuvor unter Steinbock-Einfluß stand, besteht die Möglichkeit,
dass sämtliche Energien sehr plötzlich explodieren oder auch implodieren. Dies ist also eine Zeitphase, die ungestüm ist und letztlich auch unberechenbare Anteile haben wird. Ähnlich wie die
Mars/Pluto-Phase in Januar und Februar, kann es jetzt zu schwierigen Ereignissen kommen.
Hier hilft nur tiefes Durchatmen und Ruhe bewahren, auch wenn alles etwas hektisch und unruhig ist.
Die letzten Tage 2016 bestimmt ein Fische-Mars, der bis auf die Weihnachtsfeiertage ausgleichend
und beruhigend wirken wird.
Ob jeder Mensch dies alles im persönlichen Leben gleichermaßen spürt, hängt immer vom eigenen Horoskop und den individuellen Lebensumständen ab. Meine Erfahrung ist aber, dass man diese Aspekte in der allgemeinen Stimmung, in Nachrichten oder im Weltgeschehen wahrnehmen wird.
Und manche von uns natürlich auch im persönlichen Erleben. Hier ist im Besonderen meine Generation, also die Jahrgänge 1965/1966 betroffen, Menschen mit Betonungen der zweiten Dekade Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische sowie der zweiten Dekade in Widder, Krebs, Waage und Steinbock.
Trotz aller schwierigen Aspekte werden wir das Jahr 2016 meistern, wie wir all die vorherigen Jahre auch überstanden haben. Immer gibt es Phasen von Auf- und Abbruch, von Wandel und Transformation. Das ist Leben. Zu ihm gehören Herausforderungen (auch schwere) genauso wie Freude und Glück.
Die große Herausforderung des Lebens liegt darin die Grenzen in dir selbst zu überwinden und so weit zu gehen, wie du dir
niemals hättest träumen lassen.
Paul Gauguin
Jutta Briegel-Ludwig, 04.01.2016